Falsches Leben oder Wer sind lumpen?

Wie wir uns aus der Schulgeschichte erinnern, wurde der Begriff Lumpenproletariat von Marx benutzt, um seine untere Schicht zu bezeichnen. Im Deutschen bedeutet das Wort "Lumpen".

Allmählich erweiterte sich der semantische Gehalt dieser Vorstellung, und alle, die auf den "Boden" der Gesellschaft gesunken waren, wurden Lumpens genannt: Landstreicher, Kriminelle, Bettler, Prostituierte und alle möglichen Abhängigen.

Wenn wir die bekannten Definitionen zusammenfassen, können wir das sagendas wort lumpen vereint nun die klasse der menschen, die ihres persönlichen eigentums beraubt sind und durch zufällige einkommen unterbrochen sind, die es vorziehen, von bestimmten sozialen leistungen zu leben.

Volkskunst

In der modernen Sprache, die von der Jugendsprache aktiv aufgefüllt wird, hat sich diese Vorstellung noch erweitert. Wenn man nun das Wort lumpen ausspricht, kann man seine Bedeutung zumindest dreifach verstehen:

• eine Person von unten (obdachlos, alkoholkrank, drogenabhängig);

• eine Person außerhalb der Gesellschaft (marginal);

• Eine skrupellose Person, die die Normen der öffentlichen Moral (Abschaum) nicht beachtet.

So kann jetzt lumpen aufgerufen werdenVertreter jeder Gesellschaftsklasse, wenn seine Handlungen in eine von drei Kategorien passen. Hier zum Beispiel Sätze aus den Medien: "Lumpen-Pop wächst und multipliziert", "Ja, ich bin ein Lumpen-Intellektueller" oder "Eine herrschende Klasse wie diese in Russland ist eine lumpen Bürokratie".

Wer sind die Lumpens: die Wurzeln der Lebensphilosophie

Historiker stellten fest, dass der erste Lumpen erschienschon in der Antike, und diese Klasse wurde vom Sklavenstaat geschaffen. In der altrömischen Gesellschaft wurde die Wirtschaft auf der Verwendung der Arbeit zahlreicher Sklaven aufgebaut, und kleine Landbesitzer, die nicht in der Lage waren, mit großen Farmen zu konkurrieren, gingen schnell bankrott. Dies führte zu einer massiven Umsiedlung von Landverlierern in die Stadt.

Nominell hatten sie alle Rechte, wieBürger des römischen Staates: konnten an Wahlen teilnehmen, hatten das Stimmrecht bei Stadtversammlungen. Sie besaßen jedoch kein Eigentum und auch die Arbeit, die sie zwang, ihre Existenz aufrechtzuerhalten, indem sie ihre Stimmen für die Unterstützung wohlhabender Kunden "verkauften" oder andere kleine Dienstleistungen erbrachten.

Die römische Regierung hat beschlossen, diesen Menschen materielle Hilfe in Form eines gewichtigen Maßes an Getreide (ungefähr ein halbes Kilogramm pro Tag) zu leisten, das sie auf speziellen Listen erhielten.

In Rom allein, das Lumpenproletariat bis zum AnfangDas erste Jahrtausend zählte etwa 300.000. Er nahm aktiv an allen politischen und militärischen Rangeleien teil. Da sie keine eigenen konstruktiven Interessen hatten, waren diese Menschen bereit, jedem zu dienen - nur um ihren Lebensunterhalt zu sichern und einige einfache Vergnügungen zu erhalten.

Marginals - die "Grenzwächter" der Gesellschaft

Nun, was ist mit Marginals? Aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet dies "grenzwertig" und bezieht sich auf eine Person, die sich von ihrer sozialen Gruppe losgelöst hat, sich aber nicht in eine andere integrieren konnte. Die Zahl der Marginals nimmt signifikant zu, wenn zu schnelle Veränderungen in der öffentlichen Ordnung stattfinden: Reformen, Revolutionen usw.

In Russland begann dieser Prozess mit der Herrschaft von Alexander II. Und setzte sich mit den Bemühungen von Witte und Stolypin fort. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts hatte unser Land bereits eine bedeutende Schicht marginals von sehr verschiedenen Arten.

Eine Spur in der russischen Literatur

Marginals und Lumpen ihrer besonderenPsychologie, ganz klar in unserer klassischen Literatur aufgeprägt, wie Maxim Gorki, der die Lumpenintelligenzler beschrieben. In dem Stück „Das Totenhaus“, er Vertreter aller sozialen Schichten gesammelt: Baron - der Adels, Schauspieler - von Künstlern, Satin - der technischen Intelligenz, Bubnov - aus der Mittelschicht, Luca - von Bauern und Zecken - von den Proletariern.

Aber nicht alle Marginalisierten können Lumpen zugeschrieben werden. Es genügt, den Einstellungen Ihres Kreises zu widersprechen, die extern auf demselben sozialen Schritt bleiben. Also, in Nekrassows Gedicht "Wem in Russland, um gut zu leben?", In der Tat, schlecht alles zu leben - von Priestern zu Bräutigame.

Wenn aus dieser Position die Helden von "CherryGarten "Tschechow, dann fallen sie alle unter die Definition von Marginalisierten: die Grundbesitzer, deren Umstände sie zwingen, Land zu verkaufen; Diener, mit denen sie gehen; ein Diener, der immer noch die Abschaffung der Leibeigenschaft erlebt; Student - halbgebildet, von Revolution träumend.

Gorki stellte ein psychologisches Porträt zusammenein Vertreter einer anderen Variante der Marginalität - ein Mann, der "rebellisch" (eine Definition des Autors) aus seiner Klassenumgebung ablehnt, kategorisch seine Werte nicht akzeptiert und gleichzeitig seine beruflichen Funktionen erfolgreich weiterführt ("Egor Bulychev und andere").

Savva Morozov - marginal aus der U-Bahn

Die Geschichte des legendären Herstellers Savva Morozovaganz im Geiste Gorkis Bulychev: Er hat, wie erwartet, seine eigenen Arbeiter ausgebeutet und Geld ausgegeben, um die revolutionär-anarchistischen Gruppen zu unterstützen, das heißt, er grub selbst seine eigene Grube. Aber gleichzeitig hat er mich auch bevormundet.

Solch ein Leben konnte nicht tragisch enden - unfähig, der inneren Zwietracht standzuhalten, erschoss er sich schließlich.

Lumpen und Marginals: Unterschiede

In den erklärenden Wörterbüchern wird angemerkt, dass Lumpens und Marginals ein allgemeines Merkmal von Menschen sind, die den Kontakt zu ihrem sozialen Umfeld verloren haben und zu Ausgestoßenen in der Gesellschaft geworden sind. Aber was ist ihr Unterschied?

Lassen Sie uns angeben, wer lumpen ist. Das sind definitionsgemäß Menschen, die den Kontakt nicht nur zu ihrer sozialen Gruppe verloren haben, sondern auch die Möglichkeit verloren haben, ihren Lebensunterhalt ohne Einnahmequelle zu verdienen. Marginals sind immer am Rande: Sie haben ihren eigenen Weg gekämpft, aber sie haben niemanden gefunden, an den sie sich halten können. Gleichzeitig können sie gemischte Merkmale von zwei angrenzenden Subkulturen haben.

Mit anderen Worten, Lumpen haben keine Konstantearbeiten und leben von Gelegenheitsgeldern, Sozialleistungen oder Übertretungen des Gesetzes. Marginals sind Menschen im Grenzbereich, die nicht an die veränderte Realität angepasst sind.

Es stellt sich heraus, dass Lumpens und Marginals zwei getrennte Gruppen der modernen Gesellschaft sind. Marginalität ist eher ein Widerspruch in einer Person, die in einer Welt verloren ist, die nicht seinen Erwartungen entspricht.

Auf der anderen Seite, wer solche Lumpen sind - das ist eine Gruppe der Bevölkerung, nicht durch irgendwelche sozialen Faktoren verbunden, keine Werte zu schaffen, Parasiten auf den Körper der Gesellschaft.

Marginal - nicht sehr schmeichelhaft. Einen Lumpen zu nennen, bedeutet Beleidigung.